Die Stimme – wer macht sich schon Gedanken um seine Stimme?
Und nun kommt die ärztliche Diagnose Stimmstörung! Gehen sie zum Logopäden. Hm, ich hör mich doch wie immer an, mag da der eine oder andere denken. Die Wurzeln unseres Sprechens liegen in der Kindheit. Die Sprechweise und der Stimmklang unserer Eltern, unserer Umgebung und unserer Vorbilder prägen uns. Sicherlich sind Kehlkopf und Resonanzräume angeboren, aber die Art und Weise wie wir diese nutzen sind veränderbar.
Die Ursachen einer Stimmstörung sind vielfältig. Sie liegen z.B. in einer falsch eingesetzten Atmung, in einer zu hohen oder zu tiefen Sprechstimmlage, in einer Überlastung durch die berufliche Tätigkeit, in der Nichtnutzung der Resonanzräume oder in einer verspannten Muskulatur des Hals-, Schulter- und Kieferbereiches. Aber auch seelische Ursachen wie Stress, Mobbing am Arbeitsplatz, familiäre Probleme … spielen immer häufiger eine Rolle, so dass einem im wahrsten Sinne des Wortes „das Wort (die Stimme) im Halse stecken bleibt“.
Wer sich in Gesprächen oft unwohl fühlt, sich häufig räuspern muss, ein ständiges Kloßgefühl bis hin zu Schluckbeschwerden bemerkt, oder wer über einen längeren Zeitraum unter Heiserkeit oder einem völligen Wegbleiben der Stimme leidet, dem ist dringend geraten einen HNO-Arzt zu konsultieren.
In einigen wenigen Fällen kann hinter diesen Symptomen auch eine ernst zu nehmende Erkrankung stecken.
Und was macht die Logopädin?
Sollte der HNO-Arzt bei Ihnen eine Stimmstörung feststellen, wird er Ihnen ein Rezept für eine Stimmtherapie aushändigen.
Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten.
Durch entsprechende Stimm-, Atem- und Entspannungsmethoden (z.B. Vibrationsmassage, PMR nach Jakobson, Autogenem Training, Lockerungsübungen und QuiGong …) kann die Logopädin schnell zu einer Linderung der Symptome verhelfen. Weiterhin erhalten sie interessante Informationen über den Stimmapparat, die Funktionsweise der Stimme und informationen zur Stimmhygiene.
von: Annett Michael – staatlich anerkannte Logopädin